Beauftragter Fabritius empfängt Hochmeister des Deutschen Ordens

Typ: Meldung , Datum: 23.09.2020

Der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Prof. Dr. Bernd Fabritius, hat den Hochmeister des Deutschen Ordens, Generalabt Frank Bayard, in Berlin empfangen.

Im konstruktiven und in freundschaftlicher Atmosphäre geführten Gespräch erörterten Beauftragter Fabritius und Hochmeister Bayard die große Bedeutung des seelsorgerischen Engagements der Kirchen für die Wiederbeheimatung der Vertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler in Deutschland. Der Bundesbeauftragte dankte der katholischen Kirche für die Vertriebenenseelsorge der letzten Jahrzehnte und betonte die bleibende Bedeutung der personenkreisbezogenen seelsorgerischen Betreuung für das Heimatgefühl und die kulturelle Verortung der deutschen Heimatverbliebenen, die in Zeiten der Entwurzelung „Heimat in der Kirche“ erlebt und dort Halt gefunden hätten.

Gegenstand des Gesprächs war auch die gewichtige Rolle des Deutschen Ordens für die Geschichte der Deutschen in Ost- und Südosteuropa sowie der Wiederbeheimatung der deutschen Heimatvertriebenen. In Deutschland - nach der Säkularisation existierte der Orden hier nicht mehr - ist der Deutsche Orden seit 1945 wieder tätig: So waren es Ordenspriester aus dem Sudetenland, die mit den Vertriebenen nach Deutschland zogen und diese während der ersten Jahren in Lagern und mit mobilen Kapellenwagen seelsorgerisch betreuten.

Beauftragter Fabritius mit Hochmeister Frank Bayard, Abteilungsleiter Dr. Michael Frehse (BMI) und Dr. Gundula Bavendamm, Direktorin der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung Beauftragter Fabritius mit Hochmeister Frank Bayard, Abteilungsleiter Dr. Michael Frehse (BMI) und Dr. Gundula Bavendamm, Direktorin der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: BMI Beauftragter Fabritius mit Hochmeister Frank Bayard, Abteilungsleiter Dr. Michael Frehse (BMI) und Dr. Gundula Bavendamm, Direktorin der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung

Im Anschluss an das Gespräch besuchten Beauftragter Fabritius und Hochmeister Bayard gemeinsam das im Aufbau befindliche Ausstellungs- und Dokumentationszentrum der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung im Deutschlandhaus.

Der Deutsche Orden, vollständig „Orden der Brüder vom Deutschen Haus St. Mariens in Jerusalem“ genannt, ist eine römisch-katholische Ordensgemeinschaft, die in der Nachfolge der Ritterorden aus der Zeit der Kreuzzüge steht. Die Ursprünge des Ordens liegen im Heiligen Land, wo der Orden vor der Stadt Akkon während des Dritten Kreuzzuges im Jahr 1190 gegründet wurde. Während des 13. Jahrhunderts engagierten sich die Ordensmitglieder im Heiligen Römischen Reich, im Heiligen Land, dem mediterranen Raum sowie in Siebenbürgen karitativ und beteiligten sich an der deutschen Ostkolonisation. Eine zentrale Rolle spielte ab dem Ende des 13. Jahrhunderts der im Baltikum begründete Deutschordensstaat.