Am 3. September 2024 ist unter der Leitung der Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Natalie Pawlik, MdB, der beim Bundesministerium des Innern und für Heimat angesiedelte Beratende Ausschuss für Fragen der dänischen Minderheit zu seiner jährlichen Sitzung zusammengekommen. Die Beratungen fanden diesmal im Flensborghus in Flensburg statt.

Die dänische Minderheit war durch den Vorsitzenden des Südschleswigschen Wählerverbands (Sydslesvigsk Vælgerforening, SSW), Christian Dirschauer, MdL, die Vorsitzende des Südschleswigschen Vereins (Sydslesvigsk Forening, SSF) Gitte Hougaard-Werner, den Generalsekretär des SSF Jens A. Christiansen sowie Jette Waldinger-Thiering, MdL und Martin Lorenzen für den SSW vertreten. Als Vertreter des Bundeslandes Schleswig-Holstein nahm der Beauftragte des Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein in Angelegenheiten nationaler Minderheiten und Volksgruppen, Grenzlandarbeit, Niederdeutsch und gegen Antiziganismus, Johannes Callsen, in Begleitung der Leiterin des Minderheitenreferats der Staatskanzlei des Landes Schleswig-Holstein Linda Pieper teil. Weitere Teilnehmer waren die Bundestagsabgeordneten Sönke Rix (SPD) und Bruno Hönel (Bündnis90/Die Grünen). Als Jugendvertreter wurde Mads Lausten von dänischen Jugendvereinen in Südschleswig (Sydslesvigs danske Ungdomsforeninge, SdU) begrüßt. Als Gäste des Beratenden Ausschusses nahmen die Vertreterin der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien Dr. Gräfin Grote sowie die Vertreterin des Bundesministeriums der Justiz Martina Peter an der Sitzung teil.

Die Vertreter der dänischen Minderheit berichteten über ihre Arbeit im vergangenen Jahr. Besonderes Highlight des Jahres war für die Minderheit die EUROPEADA, die Fußball-Europameisterschaft der autochthonen nationalen Minderheiten in Europa, die vom 28. Juni bis zum 7. Juli 2024 im deutsch-dänischen Grenzland stattfand.  Alle Teilnehmenden waren sich einig, dass das Turnier ein voller Erfolg war. Die Minderheitenvertreter bedankten sich für die finanzielle Förderung der Veranstaltung aus dem Bundeshaushalt. Bei der von der dänischen Minderheit angestrebten Möglichkeit der Verwendung dänischer Sprache in Gerichtsverfahren baten die Vertreterinnen und Vertreter des SSW und SSF um eine praktikable Lösung noch in dieser Legislaturperiode. Beauftragte Pawlik und die anwesenden Abgeordneten des Deutschen Bundestages sicherten ihre Unterstützung bei diesem Anliegen der dänischen Minderheit zu. Schließlich wurde über den anstehenden FUEN-Kongress in Husum gesprochen.

Vor der Ausschusssitzung besuchte die Beauftragte Pawlik die dänische Grundschule in Elsdorf-Westermühlen (Vestermølle Danske Skole) und nahm an der Einschulungszeremonie teil. Nach der Einschulungsfeier besuchte die Beauftragte das Danevirke Museum in Dannewerk.

Die dänische Minderheit im Land Schleswig-Holstein ist traditionell in der Grenzstadt Flensburg, den Kreisen Nordfriesland und Schleswig-Flensburg sowie im nördlichen Teil des Kreises Rendsburg-Eckernförde ansässig. Umgekehrt lebt in Nordschleswig im Königreich Dänemark eine deutsche Minderheit. Größter Verein und kultureller Dachverband der dänischen Minderheit ist der Südschleswigsche Verein. Politisch ist die Minderheit durch eine eigene Partei, den Südschleswigschen Wählerverband, vertreten.

Die jährlich tagenden Beratenden Ausschüsse für Angelegenheiten der vier anerkannten nationalen Minderheiten sowie der niederdeutschen Sprechergruppe wurden als beratende Gremien und Kontaktplattform der Minderheiten zur Bundesregierung und dem Deutschen Bundestag gegründet. Den Vorsitz nimmt in allen fünf Ausschüssen die Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten wahr.