Beauftragte Pawlik besucht die deutsche Minderheit in der Ukraine

Typ: Pressemitteilung , Datum: 15.10.2024

Die Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Natalie Pawlik, MdB, besuchte am 6. Oktober 2024 die deutsche Minderheit (dMi) in der ukrainischen Stadt Mukatschewo (Oblast Transkarpatien). Sie wurde begleitet von Vertretern des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI) sowie vom Ratsvorsitzenden der Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland Hartmut Koschyk. Die Stiftung ist die Mittlerorganisation im Förderprogramm der Bundesregierung zugunsten der dMi in MOE- und GUS-Staaten.

Die Beauftragte wurde von den Vertreterinnen und Vertretern des Rates der Deutschen in der Ukraine, der Deutschen Jugend in Transkarpatien und anderen Organisationen der dMi im „Deutschen Haus“ empfangen. Das Haus ist eine Begegnungsstätte für die Angehörigen der dMi und wurde Ende 2023 mit den vom Deutschen Bundestag zur Verfügung gestellten Mitteln gekauft. Die Leiterin der Deutschen Jugend in Transkarpatien Julia Tayps führte die Beauftragte durch das neue Haus und informierte sie über die zahlreichen Aktivitäten der dMi in Mukatschewo. An der anschließenden Einweihungszeremonie haben neben anderen Gästen auch der stellvertretende Leiter des staatlichen Dienstes der Ukraine für ethnische Politik und Gewissensfreiheit Ihor Lossovskyi sowie der Vertreter der Stadtverwaltung von Mukatschewo teilgenommen. In ihrer Rede sicherte Pawlik der dMi in der Ukraine die Unterstützung der Bundesrepublik zu: „Ich möchte Ihnen versichern: Die deutsche Bundesregierung lässt die Ukraine und die Angehörigen der deutschen Minderheit im Land nicht im Stich! Deshalb unterstützen wir vor Ort zahlreiche Projekte und deshalb haben wir auch Mittel für den Kauf dieser Begegnungsstätte zur Verfügung gestellt. Es soll ein Zeichen dafür sein, dass Deutschland auch in schwierigen Zeiten zu seiner historischen Verantwortung steht.“ Die Beauftragte lobte die Angehörigen der dMi dafür, dass sie auch während des völkerrechtswidrigen Krieges Russlands gegen die Ukraine ihre Arbeit fortsetzen, die Menschen unterstützen und viele Projekte für Jung und Alt anbieten.

Im Anschluss tauschte sich die Beauftragte mit Herrn Lossovskyi in seiner Funktion als stellvertretender Co-Vorsitzender der Regierungskommission für die Angelegenheiten der in der Ukraine lebenden Personen deutscher Abstammung zu den diversen Themen aus. Unter anderem thematisierten die Gesprächspartner die Planungen zur Wiederaufnahme der Kommissionssitzungen sowie gemeinsame minderheitenpolitische Anliegen.

Im Rahmen des Besuchs führte Natalie Pawlik zudem ein Gespräch über die gegenwärtige Lage vor Ort mit dem Diözesanbischof von Mukatschewo Mykola Luchok und besuchte das regionale Kinderkrankenhaus, das unter anderem durch Spenden des Unternehmens Emil Löffelhardt aus Schorndorf, der Aktion „Sternstunden“ des Bayerischen Rundfunks und durch weitere private Spenden aus Deutschland unterstützt wird.

Das heutige Gebiet der Ukraine war ein historischer Siedlungsschwerpunkt der Deutschen im Zarenreich. Dabei war die Schwarzmeermetropole Odessa bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges ein wichtiges kulturelles Zentrum der Deutschen mit einem hohen Bevölkerungsanteil und vielfältigen kulturellen und sozialen Angeboten.

Die deutsche Minderheit wird vom Rat der Deutschen in der Ukraine vertreten. Der Rat ist Mitglied in der Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen (FUEN) und in der Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Minderheiten innerhalb der FUEN.