Besuch des Wetteraumuseums in Friedberg

Typ: Pressemitteilung , Datum: 20.12.2024

Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Natalie Pawlik, MdB, und Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus Dr. Felix Klein besuchten am 9. Dezember 2024 das Wetteraumuseum in Friedberg (Hessen).

Der Museumsleiter Johannes Kögler empfing die Beauftragten und führte sie durch die Sonderausstellung „Jüdisches Leben in der Wetterau heute“. Am Rundgang haben auch der Bürgermeister von Friedberg Kjetil Dahlhaus, der Stadtverordnetenvorsteher Hendrik Hollender, der kommissarische Leiter des Amtes für soziale und kulturelle Dienste und Einrichtungen der Stadt Friedberg, die Museumsmitarbeiterin Anna-Mala Kolaß sowie die erste Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Wetterau e.V. Britta Weber teilgenommen.

Anlass für die Ausstellung, die vom Wetteraumuseum in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Bad Nauheim sowie mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V. und der Antifaschistischen Bildungsinitiative e.V. vorbereitet wurde, war ursprünglich das Festjahr 2021 „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. Nachdem die Ausstellung nach einer über einjährigen Laufzeit im September 2023 zu Ende ging, wurde sie nach dem brutalen Terrorangriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 wiederaufgenommen. Die Ausstellung bietet eine Momentaufnahme des jüdischen Lebens heute. Der Fokus liegt bewusst auf der Gegenwart und der Situation in der Wetterau. Mit Fotografien, Gegenständen und Texten fängt die Ausstellung etwas vom jüdischen Leben der Gegenwart ein und macht es sichtbar.

Beide Beauftragten, die zuvor die Jüdische Gemeinde Bad Nauheim besucht hatten, zeigten sich von den Einblicken, die die Ausstellung bietet, sehr beeindruckt. Sie betonten, wie wichtig es sei, in der Zeit des steigenden Antisemitismus das jüdische Leben, das selbstverständlicher Teil des Lebens in Deutschland ist, sichtbar zu machen.

Im Anschluss besuchten Beauftragte Pawlik und Beauftragter Dr. Klein die im 13 Jahrhundert in Friedberg erbaute monumentale Mikwe sowie den Synagogenplatz.

Die Ausstellung des Wetteraumuseums zu jüdischem Leben in der Wetterau ist sehr beeindruckend. Der Besuch der Mikwe ist dabei ein ganz besonderes Erlebnis, denn sie ist trotz ihres hohen Alters gut erhalten und ermöglicht einen guten Einblick, wie jüdischer Alltag in der Wetterau in vergangenen Jahrhunderten ausgesehen haben könnte. Ich hoffe, dass noch viele weitere Menschen die Möglichkeit haben, hautnah jüdische Geschichte in der Wetterau zu erleben“, betonte Pawlik.

Felix Klein sagte zum Besuch des Museums: „Ich danke den Verantwortlichen für die Entscheidung, die Ausstellung nach dem barbarischen, antisemitischen Angriff der Hamas auf Israel weiterhin zu zeigen. Jüdisches Leben ist seit dem 7. Oktober 2023 unter einem enormen Druck. Jede Möglichkeit der Sichtbarkeit jüdischer Geschichte und jüdischer Gegenwart in Deutschland hilft dabei, das jüdische Leben als einen selbstverständlichen und integralen Bestandteil unserer Gesellschaft zu vermitteln.

Der Besuch war Teil einer Veranstaltungsreihe beider Beauftragten am 9. Dezember 2024 zu Gemeinsamkeiten und Unterschieden von jüdischen Kontingentgeflüchteten und Russlanddeutschen. Beide Gruppen sind durch ihre Migrationsgeschichte mit ähnlichen Erfahrungen und Herausforderungen konfrontiert, gleichzeitig unterscheiden sich aber auch Voraussetzungen und Umstände ihrer Aufnahme in Deutschland.