Deutsche Minderheit in der Republik Usbekistan
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In dem zentralasiatischen Staat in unmittelbarer Nachbarschaft zu Kirgistan und Kasachstan leben noch einige tausend usbekische Staatsbürger deutscher Volkszugehörigkeit
Seit über 150 Jahren sind deutsche Spuren in Usbekistan dokumentiert. Die Zuwanderer brachten nicht nur die deutsche Sprache und kulturelle Eigenheiten nach Usbekistan. Deutsche wirkten in vielen Lebensbereichen in Usbekistan – in Wissenschaft, Kultur, Landwirtschaft und Industrie. Die ersten Deutschen, die sich im Gebiet des heutigen Usbekistan ansiedelten, stammten zumeist aus den baltischen Provinzen Russlands. Die Mehrzahl der Usbekistandeutschen sind aber Nachfahren der 1941 von der Wolga nach Zentralasien deportierten sowjetischen Staatsbürger deutscher Nationalität.
Die Angehörigen der deutschen Minderheit leben heute größtenteils in den Städten Taschkent, Buchara, Samarkand und Fergana. In diesen vier Städten sind sie auch in Deutschen Kulturzentren organisiert. Die Dachorganisation Republikanisches Kulturzentrum der Deutschen „Wiedergeburt“ ist Mitglied der Föderalistischen Union der europäischen Volksgruppen und der Arbeitsgemeinschaft deutscher Minderheiten.
Die Fördermaßnahmen des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat konzentrieren sich auf humanitäre Hilfen für bedürftige ältere Usbekistandeutsche. Die vier Begegnungszentren schaffen außerdem mittels Zirkeln und Kursen ein breites Angebot für die Vermittlung von deutschen Traditionen, Geschichte und Sprache.
In jährlich stattfindenden Sitzungen der Deutsch-Usbekischen Regierungskommission für die Angelegenheiten der ethnischen Deutschen der Republik Usbekistan werden die Maßnahmen zwischen beiden Staaten abgestimmt. Der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten nimmt dabei die Funktion des deutschen Co-Vorsitzenden wahr.